Hippokrates wurde schon zu Lebzeiten hochverehrt. Noch heute kann die von Hippokrates selbst gepflanzte Platane, unter der er - der
Sage nach - seine Studenten unterrichtet haben soll, in der Stadt Kos besichtigt werden. Er gilt als Begründer der Medizin als rational - empirischen Wissenschaft. Er begründete auf der Insel Kos die koische
Schule, die die Krankheiten naturphilosophisch zu erklären versuchte. Dies, indem sie sich von den überkommenen magisch-religiösen Vorstellungen abwandte, die wir aber heute noch in Form der sogenannten
„Alternativen Medizin“, insbesondere der Homöopathie, den Bachblüten und sonstigen Scharlatanen, leider aber auch in der traditionellen chinesischen Medizin wiederfinden. Hippokrates forderte vom Arzt
körperliche und geistige Hygiene, persönliche Integrität, Vorsicht und analytisches Denken. Im Eid des Hippokrates, welcher zwar von der heutigen Ärzteschaft nicht mehr geschworen, ihr aber nach wie vor gelehrt wird, formulierte er prägnant zusammengefasst das Wesen
ärztlichen Wirkens. Die hippokratische Lehre, ein Arzt habe sich auf sorgfältige Beobachtung, Befragung und Untersuchung zu stützen, seine Diagnose und Therapie systematisch zu erarbeiten und selbstkritisch
immer wieder zu hinterfragen, sind (im Gegensatz zu dem heute geforderten Primat der ökonomischen Wirtschaftlichkeit) seit 2500 Jahren bewährte Techniken und Grundsätze des ärztlichen Handelns.
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